Online Gaming ist ein äußerst beliebtes Hobby. Viele Menschen haben sich komplett den Spielen im Internet verschrieben und verbringen jede freie Minute mit dem Zocken. Manche sehen diese Entwicklung mit Besorgnis und sagen, zu viel Spielen im Internet sei ungesund. Aber stimmt das auch? Und was ist „zu viel“? Eine Stunde? Drei Stunden? Zwölf Stunden? Gibt es eine Faustregel, ab wie vielen Stunden es wirklich gesundheitlich bedenklich wird?
Was treiben „die“ da überhaupt stundenlang im Internet?
Die westliche Menschheit scheint sich in zwei Lager zu spalten. Da gibt es die überzeugten Zocker und die überzeugten Nicht-Spieler. Beide versuchen, die jeweilige Gegenseite von ihren Argumenten zu überzeugen. So könnte man es sehen, wenn man sich die Situation mit dem Gaming oberflächlich anschaut. In Wirklichkeit ist es aber gar nicht so, dass es nur Schwarz und Weiß gibt. Der Durchschnitt und die Mehrheit gehören keiner der beiden Gruppen an, sondern sind Gelegenheitsspieler.
Sie spielen vielleicht gern Rennspiele, Fußballspiele, Multiplayer-Games oder Automatenspiele kostenlos ohne Anmeldung. Es ist nur so, dass die besonders militanten Verfechter der Befürworter und Gegner mehr darüber reden. Der wahre Zocker hingegen redet nicht viel darüber, sondern – er zockt eben. Er hat ein gesundes Maß gefunden und wird das Spielen weder zum Lebensmittelpunkt machen, noch es verteufeln. Das ist die Realität des Gamings und diese gesunde und „normale“ Einstellung ist einfach in der Öffentlichkeit nicht wirklich sichtbar. Die wachsenden Zahlen der Spielverkäufe und der Umsatz in Online Casinos lassen jedoch erkennen, dass diese dritte, unauffällige Gruppe, in der absoluten Überzahl ist.
Wie viel zocken die „Normalos“?
Wer online zum Spaß spielt, wird sicherlich nicht bestreiten, dass ein „Zuviel“ ungesund ist. Das hat mehrere Gründe und hat nichts mit Moralaposteltum oder Spielverderberei zu tun, sondern ist Fakt. Da wären zum Beispiel die Augen, die durch ein langes und konzentriertes Starren auf einen Bildschirm stark strapaziert werden.
Dann ist auch bekannt, dass ein Bewegungsmangel und Haltungsschäden auftreten können, wenn man sich keinen Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit beschafft. Manche Spieler stellen es clever an und kombinieren Games kurzerhand mit dem Fitnessprogramm. Per Konsole kegeln, tanzen, Yoga üben oder boxen, das ist ein perfekter Kompromiss zwischen Computerspielen und Bewegung. Ansonsten sind aber auch Spiele „im Sitzen“ nicht gleich das Ende eines gesunden Lebens. Richtig ungesund wird es eben erst, wenn man es übertreibt. Das ist schwierig, denn der Durchschnittspieler hat meist gar nicht so viel Zeit, in ungesundem Maße zu spielen.
Ab wie vielen Stunden ist das Maß voll?
Wahrscheinlich lässt sich diesbezüglich keine genaue Zahl nennen. Der entscheidende Punkt ist nämlich die Balance zwischen der Zeit zum Zocken und anderen Aktivitäten zum Ausgleich. Normalerweise gibt der eigene Körper vor, wo die eigene Grenze liegt. Jemand, der einem sitzenden Bürojob nachgeht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit nach einer anschließenden Spiele-Session von zwei oder drei Stunden Unbehagen fühlen. Jemand, der kurz zuvor noch gejoggt ist, freut sich über die Sitzpause und genießt die geistige Tätigkeit beim Spielen vielleicht auch vier Stunden lang. Wir denken, dass vier Stunden ein realistischer Wert für die Obergrenze sein könnten, und zwar bei einem ansonsten körperlich aktiven Lebensstil. Bei körperlich eher inaktivem Alltag sehen wir die durchschnittliche Grenze eher bei zwei Stunden. Da kein Mensch gleich ist, sind diese Zahlen nur eine Meinung und Einschätzung. Sie sind keinesfalls in Stein gemeißelt.
Und was gilt für Kinder?
Wir denken, dass Kinder und Jugendliche dazu angehalten werden sollten, ebenfalls auf ihre Grenzen selbst zu achten. Eltern sollten mit ihnen Pausenzeiten vereinbaren und sie dazu motivieren, sich zum Ausgleich körperlich zu betätigen. Es ist eine Herausforderung unserer Zeit, auf unser eigenes Gefühl zu hören, auch beim Gaming.