Ich stolpere in den letzten Jahren immer wieder über Artikel, die von Trainingsmethoden berichten, die gut fürs Gehirn sein sollen. Vor allem in den USA ist dieser Trend ja weit verbreitet. Allerdings muss ich sagen, dass mich viele davon nicht so sehr überzeugt haben. Ich finde die meisten Methoden nicht wirklich praktisch, zumindest nicht so sehr, dass ich die Übungen regelmäßig ausführen würde. Neulich habe ich jedoch über das Gehirntraining mit Kartenspielen gelesen und das finde ich eine ganz gute Idee.
Solche Spiele wurden u.a. mit einem verbessertem Gedächtnis in Verbindung gebracht. Das wurde an einer Gruppe von älteren Menschen getestet, die gefährdet waren, an Alzheimer zu erkranken. Getestet haben es das amerikanische Wisconsin Institut für Alzheimer und das Wisconsin Alzheimer-Krankheits-Forschungszentrum. Das Gute am Kartenspiel ist ja, das es fast immer und überall spielbar ist – die Kinder können es auf langen Autofahrten oder im Flugzeug spielen, die ganze Familie kann während des Urlaubs abends zusammensitzen, man kann Freunde dazu einladen und so weiter …
Warum Kartenspiele?
Beim Kartenspiel trainiert man Dinge wie die Konzentration oder das Gedächtnis und lernt, Verhaltensweisen vorauszubestimmen und Situationen zu analysieren. Egal, ob man einfach nur eine runde UNO spielt oder sich einem komplizierterem Kartenspiel widmet – das Spielen kann eine positive Wirkung auf unser Gehirn haben. Man muss sich nur vorstellen, dass man eine halbe Stunde lang konzentriert Gehirnübungen ausführt. Und das spielerisch, so dass es einem gar nicht auffällt. So ist es beim Kartenspiel.
Ein Spiel, über das ich gelesen habe, bei dem auch Rechnungen zum Einsatz kommen und man kluge Strategien anwenden muss, ist Poker. Hier gilt es seine Chancen anhand seiner Karten einzuschätzen, obwohl man das Blatt der anderen nicht sehen kann. Man muss sich Strategien zurecht legen, um voran zu kommen. Es gibt dabei einige Berechnungen, die das Spiel einfacher machen und durch die man seine Leistung steigern kann. Eine davon ist das Berechnen von Poker-Quoten, was nicht weiter schwierig ist. Es bedeutet lediglich abzuwägen, wie wahrscheinlich es ist, das eine bestimmte Karte oder eine Kombination von Karten auftritt. Weitaus schwieriger würde es sich da z.B. beim Casino gestalten. Ich spiele klassische Slots, welche sich nicht so wirklich berechnen lassen.
Konkret muss man sich also über die Wahrscheinlichkeit dafür Gedanken machen, dass bestimmte Karten gezogen werden, die das Blatt, das man in der Hand hält, vervollständigen. Je höher die Quote, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die gewünschte Karte gezogen wird. Die Berechnungen an sich sind nicht schwierig, aber das Rechnen und Nachdenken kann das Gehirn trainieren, ohne langweilige Matheübungen oder Denkspiele ausführen zu müssen.
Die besten Spiele, die die kognitiven Fähigkeiten trainieren, sind die, bei denen sowohl das Gedächtnis als auch Strategie und Aufmerksamkeit zum Einsatz kommen, schreibt die amerikanische Website Northwest Prime Time. Beim Spiel Gin Rummy zum Beispiel müssen Spieler das Geschehen im Auge behalten und wissen, welche Karten ihre Gegner aufgenommen und wieder abgelegt haben. Können sie das, erhöhen sich ihre Gewinnchancen. Die Website schreibt, dass Kartenspiele zwar vor allem das Kurzzeitgedächtnis trainieren, aber dass sie sich auch positiv auf das Langzeitgedächtnis auswirken können.
Kinderspiele wie Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst trainieren übrigens auch das Gehirn. Kinder lernen ja spielend, daher macht das Sinn. Sie können auch Demenzkranken helfen, ihr Gehirn fit zu halten. Andere Spiele, die das können, sind Memory, Mau-Mau oder Mensch ärger dich nicht. Ich finde es jedenfalls eine ganz einfache Methode, etwas Gutes für sich zu tun und dabei Spaß zu haben. Viele Menschen mögen Kartenspiele. Da zwingt man sich nicht, lästige und ungewohnte Übungen auszuführen, die man dann doch nicht einhält. Das nächste Kartenspiel kann also kommen! Ich überlege mir schon, was wir spielen wollen.
Sehr interessant. Ich kauf mir immer Sudoku-Bücher und trainiere damit mein Gehirn. Dennoch danke für die Information