Werden für eine Konferenz oder eine anderweitige Veranstaltung die Dienste eines Dolmetschers benötigt, ergibt eine entsprechende Suche schnell, dass grundsätzlich unterschiedliche Arten von Dolmetschern existieren.
Begriffe, die im Rahmen der Recherche zu finden sein werden, bestehen so etwa in Konsekutivdolmetschern und Simultandolmetschern. Doch wie unterscheiden sich diese eigentlich voneinander im Detail und in welchen Situationen wird auf welche Dolmetscher zurückgegriffen? Der folgende Artikel liefert die Antworten.
Der Unterschied zwischen Übersetzungen und dem Dolmetschen
Es besteht generell ein Unterschied zwischen Übersetzungs- und Dolmetschleistungen. Zwar werden im Rahmen beider Dienste Informationen von einer in eine andere Sprache übertragen, jedoch beschäftigen sich Übersetzungen ausschließlich mit statischen Sprachformen. In der Regel handelt es sich bei diesen um Texte, in einigen Fällen werden jedoch auch Audi-Aufzeichnungen übersetzt.
Im Fokus des Dolmetschens steht also im Gegensatz dazu die gesprochene Sprache. Die gesprochenen Wörter werden von dem Dolmetscher lediglich einmal in eine andere Sprache überführt. Es besteht demnach keinerlei Möglichkeit, eine Aufnahme noch einmal zurück zu spulen oder einen Text erneut zu lesen.
Ihre Dienste können die Dolmetscher dabei sowohl über Video und Telefon als auch persönlich vor Ort erbringen. Daneben werden sie nicht nur in einem Eins-zu-Eins-Umfeld eingesetzt, sondern auch im Rahmen von großen Konferenzen.
Das Konsekutivdolmetschen
Werden die Dienstleistungen eines Dolmetschers in einem Gesprächsumfeld benötigt, wird in der Regel auf das Konsekutivdolmetschen zurückgegriffen. Dieses ermöglicht, dass zwei Menschen ein Gespräch miteinander führen können, auch, wenn diese verschiedene Sprachen sprechen.
Der Ablauf gestaltet sich so, dass die erste Person spricht und der Dolmetscher das Gesagte im Anschluss übersetzt. Danach wird die Antwort des zweiten Gesprächsteilnehmers abgewartet und diese erneut in der Sprache der ersten Person wiedergegeben.
Für diese Dolmetsch-Art ist eine besonders umfassende und professionelle Ausbildung nötig. Dennoch gestaltet sich das Simultandolmetschen noch fordernder. Abhängig davon, wie formal die Dolmetsch-Situation ausfällt, kann der Dolmetscher kürzere oder längere Sprechsegmente verfolgen.
Das Simultandolmetschen
Im Rahmen großer Konferenzen wird häufig auf das Simultandolmetschen gesetzt. Das gleiche gilt allgemeinhin für Situationen, in denen eine große Menge an Informationen kommuniziert werden.
Der Dolmetscher befindet sich bei dieser Variante in einer separaten Kabine, den Sprecher hört er über ein Headset. Seine Sprachwiedergabe erfolgt in ein Mikrophon, welches die Worte an die Zuhörer sendet, die entsprechende Kopfhörer tragen. Beispielsweise setzen die Vereinten Nationen auf diese Art des Dolmetschens. Heutzutage ist sogar das Konferenzdolmetschen online möglich.
Der Sprecher legt keine Redepause ein, während die Übersetzung durch den Dolmetscher erfolgt. Daher muss der Dolmetscher in der Lage sein, zur gleichen Zeit zuzuhören und zu sprechen – ohne, dass es dabei zu dem Verlust essentieller Informationen kommt. Hochwertige Dolmetsch-Ergebnisse können bei dem Simultandolmetschen somit nur erzielt werden, wenn sowohl die technische Einrichtung als auch ein umfangreiches Training gegeben ist.
Es existiert im Übrigen noch eine ähnliche Art des Dolmetschens, welche sich jedoch wesentlich formloser gestaltet. Bei dem sogenannten Flüsterdolmetschen wird das Gespräch simultan an eine Einzelperson wiedergegeben – jedoch in einer sehr leisen Lautstärke. Auf das Flüsterdolmetschen wird so etwa zurückgegriffen, wenn ein ausländischer Gesprächspartner anwesend ist, welcher die Sprache der restlichen Gesprächsteilnehmer als einziger nicht versteht.