In der kalten und vor allem dunklen Jahreszeit fühlen Menschen sich oft unwohl. Müdigkeit, Antriebslosigkeit und eine insgesamt eher gedrückte Stimmung sind häufig – zusammengefasst: die Winterdepression. Sie wird durch jahreszeitliche Schwankungen unserer Umwelt verursacht, die ihrerseits hormonelle Schwankungen in unserem Körper auslösen.
Die biologischen Prozesse die dahinter stehen sind nicht ganz trivial und es gibt mehr als nur einen Faktor, der einen Einfluss auf den menschlichen Körper hat. Deswegen ist es nicht immer schwierig, etwas gegen das Problem zu unternehmen, aber wir versuchen in diesem Beitrag unter anderem die Frage zu beantworten, wann sollte ich Vitamin D einnehmen?
Lichtmangel: Zu viel Schlaf und zu wenig Glück
Der Ursprung des Menschen liegt in Äthiopien. Dort schwankt die Tageslänge im Jahresverlauf nur wenig zwischen rund 11:40 und 12:40 Stunden. In Deutschland hat der kürzeste Tag knapp 8:15 Stunden – nur 70 Prozent der Tageslänge in Äthiopien. Diesen Lichtmangel nimmt der Körper ganz deutlich wahr. Der Lichtmangel führt dazu, dass zu wenig Vitamin D in der Haut und zu viel Melatonin im Gehirn gebildet wird. Vitamin D hat selbst keinen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden, jedoch ist es indirekt von größter Bedeutung. Einerseits ist Vitamin D an Vorgängen im Immunsystem beteiligt.
Andererseits ist das Vitamin unverzichtbar für die Bildung vom 5-Hydroxytryptamintransporter. Dieses Protein ist für den Transport des Glückshormons Serotonin verantwortlich. So ist Vitamin D in gewisser Weise für gute Laune verantwortlich. Darüber hinaus führt der Lichtmangel zu einer erhöhten Produktion des Schlafhormons Melatonin. Dabei hat nicht nur die Tageslänge einen Einfluss darauf, sondern auch der Sonnenstand. Das bläulichere Licht der hochstehenden Sommersonne hemmt die Produktion von Melatonin. Das rötlichere Licht der tiefer stehenden Sonne im Winter hat eine wesentlich schwächere Wirkung. So wird man selbst mitten am Tag nicht richtig wach.
Lösungen gegen Winterdepressionen
Die zwei wichtigsten Ansätze um etwas gegen eine Winterdepression zu unternehmen ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und mit ausreichend viel blauem Licht. Zwar ist es möglich den Vitamin D Mangel mit Licht zu beheben, jedoch ist dies im Winter schwierig, vor allem weil eine ausreichend große Hautfläche dem Licht ausgesetzt sein müsste. Das wäre im Sonnenstudio machbar, jedoch ist das wiederum zu viel des Guten und schädigt langfristig die Haut.
Vitamin D einnehmen
Wie bei vielen anderen Vitaminen, so gibt es auch bei Vitamin D Präparate zur Einnahme. Da jedoch auch hier ein Überschuss schädlich ist, sollte der Bedarf erst einmal überprüft werden. Wann sollte ich Vitamin D einnehmen? Ganz einfach – wenn mit speziell dafür gemachten Teststreifen ein Mangel nachgewiesen worden ist. Damit lässt sich auch prüfen, ob genug Vitamin D eingenommen wird, da der Körper niemals die gesamte Menge eines Präparats aufnehmen können wird.
Lichttherapie
Es gibt hierzu verschiedene wissenschaftliche Meinungen und nicht jede Studie konnte eine eindeutige Wirksamkeit von Licht belegen. Es gibt jedoch Studien aus den Jahren 2013 und 2015, die gezeigt haben, dass blaues Licht mit einer Wellenlänge von 460 nm gleich gut, wenn nicht sogar besser wirkt als Koffein. Hierbei ist jedoch wichtig, dass das Licht ausreichend hell sein muss und ausreichend lange genutzt wird, um seine volle Wirkung zu entfalten.
Weitere Ansätze gegen Winterdepressionen
Eine insgesamt vitaminreiche, gesunde Ernährung wirkt sich positiv auf die übrigen Stoffwechselprozesse aus und hält den Körper fitter. Sport, Hobbys und (soweit möglich) soziale Kontakte steigern die Produktion von Glückshormonen.